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von Jürgen Kramer am 27.Jul.2003 17:24
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Ich bezweifele,dass der Baudrillard-Text "anmerkungswürdig" ist.
Festzustellen ist, dass dieser Text in der linken "Liberation" (Befreiung) erschienen ist, die linke FR ihn nachdruckt, weil in ihm die Rede von "herrschender Kultur" ist. "Herrschende Kultur" ist ein Begriff aus der Theorie der Gesellschaft als Klassengesellschaft und "Klassengesellschaft" ist ein Begriff des Marxismus.
"Herrschende Kultur"? Eine Tragödie von Aischylos, ein Drama von Shakespeare, eine Oper von Wagner sei "herrschende Kultur"? Damit ist nichts, aber auch garnichts über diese kulturellen Höhepunkte ausgesagt, es sei denn man betreibt soziale Indoktrination und Demagogie.
Wieso ging "man von den Frühjahrsstreiks zu den Sommerfestivals (über)"? Das sind doch zwei ganz verschiedene Sphären. Wieso sei dies die "Auslöschung des Sozialen durch das Kulturelle", wenn es doch zwei ganz verschiedene Sphären sind? Hier sind Pauschalisierer am Werk und die Parole heißt Klassenkampf.
Das Kulturelle seien "nutzlose Zeichen" und "Überflüssiges", bloße "immaterielle Konsum(!)güter": Wer so argumentiert ist ein kultureller Banause und hat einem menschlichen Drama wie z.B. "King Lear" nie teilgenommen.
Mir ist es einfach zu dumm, weiter auf dieses Banausentum des sozialen Spektakels einzugehen.
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